meiPlattling

#Regionaleinkaufen

Schauspieler-Porträt: Veronika Kirschner, Lehramtsstudentin

Mein Name ist

Veronika Kirschner, und ich spiele die junge Brunhild im 1. Akt und die Ildiko im 2. Akt.

Was ist mein Beruf? Sehe ich zwischen der Rolle, die ich spiele, und meinem Beruf einen Zusammenhang?

Ich studiere Englisch und Französisch auf Lehramt. Hier gibt es wahrscheinlich nicht so viele Parallelen, also zwischen Brunhild und einer Lehrerin, bis auf das, dass beide versuchen, sich durchzusetzen und Ziele vor Augen haben.

Wie bin ich zum Theaterspielen gekommen?

Als Kind habe ich mich schon gerne auf der Bühne im Wirtshaussaal meines Vaters mit meinen Freunden ausgetobt und dort kleine Szenen inszeniert. In der Schule war ich dann auch in der Theatergruppe dabei, was sehr viel Spaß gemacht hat. Unter anderem deshalb bin ich dann auch 2018 zu den Nibelungen gegangen.

Für welche Art von Rollen und Charakteren wurde ich bisher besetzt?

2018 habe ich eine Hofdame und eine der drei Zukunftsgeister gespielt. Letztes Jahr habe ich bei der Pension Schöller die Rolle der Friederike gespielt.

Welche Rolle, welchen Charakter würde ich gerne einmal spielen und warum?

Bei den Nibelungen gefällt mir die Rolle der Brunhild ganz gut, weil sie eine starke Frau ist bzw. stark sein möchte. Außerhalb des Festspiels würde mir eine Charakterrolle in einem bairischen Theaterstück sehr gefallen, weil ich auch gerne einmal in Mundart spielen möchte.

Was fasziniert mich am Nibelungen-Stoff? Welche Gefühle und Leidenschaften
sehe ich darin dargestellt?

Die Nibelungengeschichte ist sehr vielschichtig, da jeder der Hauptcharaktere mit seinen eigenen Zielen und Facetten seiner Persönlichkeit zu kämpfen hat. Liebe und Verrat sind dabei natürlich ein großes Thema, genauso wie Ängste und Neid. Aber auch Zusammenhalt ist wichtig.

Halte ich den Nibelungenstoff für einen historischen Stoff? Oder halte ich Ihn für zeitlos?

Beides. Zum wird eine Geschichte aus vergangen Zeiten dargestellt, was uns alleine schon die Kostüme und die Requisiten von Minute eins an klarmachen. Die Probleme und Emotionen jedoch sind zeitlos. Jeder Mensch hat schon Situationen erlebt, in denen er das gleiche Gefühl hatte wie so manche Charaktere in dem Stück. Auch wenn der Grund bzw. der Auslöser dafür andere sind.

Seit wann und wie gut kenne ich die Geschichte?

Ich kenne die Geschichte seit meiner Jugend – was man halt so mitbekommt am Nibelungenmarkt. Aber so richtig kennengelernt habe ich den Stoff erst 2018, als ich das erste Mal selbst mitgespielt habe. Und ich habe dann auch erst erfahren, dass Plattling darin eine Rolle spielt.

Was finde ich an meiner aktuellen Rolle interessant?

Brunhild ist eine starke Persönlichkeit. Man kann die Entwicklung ihres Charakters verfolgen. Ohne sie hätte die Geschichte nicht den Verlauf genommen, den sie letztendlich nahm.

Fällt es mir schwer, Texte zu lernen? Welche Tricks wende ich
dabei an?

Ich lerne den Text am besten beim Spielen, da prägt er sich erst richtig ein, „learning by doing“ sozusagen. Um aber doch auch vorbereitet zu sein und den Text in mein Kurzzeitgedächtnis zu bekommen, spreche ich ihn zuhause laut und mache auch schon Gesten und Bewegungen dazu.

Wie nehme ich die Zeit der Proben wahr? Fühle ich mich gefordert? Überfordert?

Die Probenzeit ist wunderbar. Man ist natürlich gefordert, aber das ist ein positives Gefühl. Und mit den anderen dann zusammenspielen zu können ist die Mühe des Textlernens wert. Man wächst auch als Gruppe zusammen und lernt sich untereinander besser kennen. Am Ende sind alle ein richtiges Team geworden und man geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge auseinander.

Fällt es mir schwer, Neues auszuprobieren, aus mir herauszugehen?

Das fällt mir eigentlich nicht schwer. Ich bin offen für Neues und auch dafür, aus meiner Komfort-Zone herauszugehen. Das sind, denke ich, dann die richtigen und wichtigen Erfahrungen im Leben.

Wie erlebe ich die Probenzeit im Team? Was macht die Zeit vor dem Spiel besonders?

Besonders an der Zeit ist, dass man viele Stunden mit den anderen Schauspielern verbringt und man sich richtig kennenlernt. Am Ende hat man viele neue Freunde und quasi eine Nibelungen-Familie gefunden.

Worauf freue ich mich beim Nibelungen-Festspiel am meisten und warum?

Ich freue mich am meisten auf das Festspiel, aber auch auf den Markt, die Kostüme, die Gemeinschaft…

Warum ist der Nibelungenmarkt in Plattling so besonders?

Es ist einfach eine tolle Stimmung. Gefühlt ist die ganze Stadt mit seinen Vereinen beteiligt. Die verschiedenen Stände, die Musiker, aber auch die Präsenz der Schauspieltruppe habe ich schon immer gemocht. Auch ist es schön, wie der ganze Stadtplatz in dieses mittelalterliche Gewand gehüllt ist.

Welche Gedanken habe ich unmittelbar vor und nach meinem Auftritt?

Davor: „Des wird scho…“, danach: „Werd scho bassd hom…“

Etwas Aberglaube gehört dazu – das mache ich immer vor dem Auftritt:

Abergläubisch bin ich eigentlich nicht, aber ein Lächeln und ein „Toi Toi Toi“ untereinander tun gut.

Wie gehe ich mit Kritik von Medien, Kolleginnen, Kollegen und Zuschauern um?

Ich nehme es mir meistens schon sehr zu Herzen und versuche es beim nächsten Mal besser zu machen.

Habe ich schon einmal jemandem ein Ticket für das Nibelungen-Festspiel
geschenkt?

Nein, noch nicht, aber dieses Jahr wird’s wohl so weit sein.

Zurück

#Regionaleinkaufen